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Kapitalmarkt


die Zukunft Europas gestalten


Wie sehen Sie die Auswirkungen der kommenden Regulatorien z.B. von Basel III und einer möglichen Finanz-transaktionsabgabe für die Raiffeisen CENTROBANK und den Standort Österreich- speziell im Lichte einer allfälligen uneinheitlichen Regelung innert der EU?


Basel III wird einen klaren Druck für Unternehmensfinanzierungen in Richtung Corporate Bond Markt bringen. Dies ist seit 2008 der stärkste Trend in diesem Bereich, der aus meiner Sicht weiter anhalten wird. Die risikoadäquate Zinsgestaltung wird damit eindeutiger. Diese Entwicklung ist durchaus positiv für die arrangierenden Investmentbanken und ebenfalls für Kommerzbanken, die damit ihre Bilanzen besser nach Risikokriterien strukturieren können.Es bedeutet aber auch, wesentlich mehr Druck der Kapitalmärkte auf die Unternehmen.

Das ist meines Erachtens auch der kritische Faktor von Basel III, weil kleinere Unternehmen eher mit einem anderen Risikoprofil ausgestattet sind als große Unternehmen mit besseren Zugängen zum internationalen Kapitalmarkt.

Insofern stellt sich berechtigterweise die Frage, wie ein Mittelstandsunternehmen ohne Rating zu einer langfristigen Finanzierung kommen soll. Corporate Bonds finden sich in einer Range von Euro 50 Mio. aufwärts. Für die Banken ist Basel III durchaus nicht so schlecht - Unternehmen leiden stärker.

Bei den Versicherungen gibt es außerdem das Thema Solvency II - dieses ist noch nicht so weit wie Basel III, hat aber auch Einflüsse und die Tendenz geht in eine ähnliche Richtung. Man muss sich aber grundsätzlich fragen, ob eine Konstruktion wie Basel III, die auf den Überlegungen einer US-amerikanischen Wirtschaftsstruktur basiert, für eine europäische Wirtschaftsstruktur passend ist.

Wir haben viel mehr mittelständische Unternehmen und brauchen daher andere Antworten auf strukturelle Themenstellungen. Der Druck für Basel III geht von den USA aus, die eine gänzlich andere Industriestruktur aufweisen.

Es wäre eine längerfristige Standort-strategie für Europa notwendig – hier denkt die Politik nicht weit genug.

Finanzierungen werden heute – trotz Geldschwämme der EZB – mit den Risikoaufschlägen immer teurer... 6% sind keine Seltenheit mehr. Wie wird sich in diesem Licht das Bankgeschäft entwickeln?

Gerade in unserer Region ist von einer Kreditklemme nichts zu sehen und in unserer Bankengruppe davon nichts zu spüren – trotz umfassender Regulationen. Was sich allerdings sichtbar geändert hat, obwohl wir darauf schon immer sehr geachtet haben, ist das höhere Risikobewusstsein.

Vielleicht gibt es deshalb wenig Veränderung bei uns, weil wir seit jeher eine intensive Beziehung zu unseren Kunden hatten und auch hier einen entsprechenden Schwerpunkt setzen. Die Re-Finanzierungen sind teurer geworden, die Banken sind risikobewusster und strategischer in der Kreditvergabe. Ich bin überzeugt, dass sich dieser Trend auf jeden Fall fortsetzen wird.

Was halten Sie von Seed Finance?

In Österreich ist das bestenfalls eine Vision, um nicht sogar von einer reinen Illusion zu sprechen.

Bei uns gibt es leider viele falsche Vorstellungen zu diesem Thema. Es gibt kaum Ansätze von privatem Seed Financing. Das ist eine der großen Schwächen und schadet unserer Wirtschaft. Risikokapitalisierung wird bei uns in der Verantwortung der Banken und der Politik gesehen.

Es gibt keinen Markt für strukturelle Start-Up Entwicklung, wo sich also private Investoren an privaten Ventures professionell beteiligen. Aktivitäten seitens der WKO waren und sind ein guter Anfang, aber ein „richtiger“ Markt ist nicht entstanden. Auch seitens der Politik hat man bisher vergebens auf unterstützende Signale gewartet. Wie gesagt – aus meiner Sicht ist es ein grober Fehler, Unternehmertum so wenig zu fördern und zu entwickeln.

Wie Sie schon erwähnt haben, ist der Mittelstand die Säule der österreichischen Wirtschaft und Entrepreneurship ist ein wichtiger Faktor zur Erhaltung der Bedeutung des Wirtschaftsstandortes.
Wie schätzen Sie die Entwicklung für die nächsten Jahre ein?


Klarerweise versucht man die Megatrends herauszufiltern, jedoch muss man Europa unter diesem Gesichtspunkt differenziert betrachten, weil wir doch große Unterschiede finden:

Gerade im Produktionsbereich gibt es noch sehr viel Potential in Osteuropa. Die Arbeitskräfte in CEE sind hervorragend ausgebildet, aber im Vergleich wesentlich günstiger. Vor Schlagworten oder Vorurteilen sollte man sich hier hüten – die Ausbildung in CEE ist hervorragend und das Engagement ist enorm.

Andererseits ist das Problem der „Entindustrialisierung“ in einigen Regionen in Europa bereits zu finden (z.B. England). Aus meiner Sicht ist das Thema Aus-bildung ein unterschätztes Problem. Unsere Universitäten zeigen es deutlich - wir verlieren massiv an Dynamik und das ist das wirkliche Problem für unsere Zukunft.

Man sieht es an den Unterschieden zwischen West- und Osteuropa. Aber noch deutlicher wird es im Vergleich zu Asien. Das gesamte Ausbildungssystem in Westeuropa beginnt deutlich hinterherzuhinken und es wird viel zu wenig unternommen, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern und unsere Position zu stärken.

Wie sehen Sie den asiatischen Markt?

Im Bereich des Investmentbanking ist Asien ein wesentlicher Markt für uns. Die Verlagerung der Wirtschaftsdynamik nach Asien ist ja überdeutlich.
Beispielsweise im Textilfaserbereich ist das eine sehr wichtige Region.

Österreichische Unternehmen versuchen verstärkt dort Fuß zu fassen und wir begleiten sie dorthin. Wir sind in einer strategischen Kooperation mit Lazard Ltd., einem der weltweit größten M&A Berater, und können daher die entsprechenden Leistungen in höchster Qualität bieten.

Aber auch chinesische Unternehmen kaufen sich immer stärker in unserer Region ein. Sowohl im Telekommunikationsmarkt aber auch im Bereich Automotive. In Bulgarien haben beispielsweise chinesische Autoproduzenten im Raum Sofia mittlerweile ein großes Produktionsunternehmen aufgebaut.


Was ist der kritische Erfolgsfaktor für die Geschäftstätigkeit im asiatischen Raum?

Das Wichtigste für uns ist, die Zeichen der Zeit zu verstehen.

Alte Paradigmen wie das „copy/paste - Prinzip“ also das Plagiatieren von Produkten sind längst vorbei. Technologisch ist der Osten sehr weit oben und die Zukunftskraft ist natürlich enorm – schon alleine durch die starke Orientierung an Bildung und Erfolg.

Der Umgang ändert sich daher.

In Asien begegnen wir Wirtschaftspartnern mittlerweile nicht nur auf gleicher Augenhöhe, diese sind uns in einigen Teilen sogar bereits überlegen.

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